Farin Urlaub live in Concert

Zeltmusikfestival Freiburg"Was suchen Sie?" fragte ich den stämmigen Securitymenschen, der mich beim Einlass von unten bis oben abtatschte. Neben ihm sah ich einen Waschkorb randvoll mit vorpubertären Nietenarmbändern. Die Farbe schwarz schien rund um mich herum zur inoffiziellen Kleiderordnung zu gehören, gerne auch mit Totenkopf auf der Brust oder Songtexten für den Hintermann. "Keine Ahnung!", antwortete er achselzuckend.

Im großen Zirkuszelt des ZMF's grölten kurz darauf alle gemeinsam "Wir _  wollll - llllen Farin seh'n, wir wollen Farin sehen!" im Stil bewährter Fussballstadien-Intonation. Selbst die Laolawelle wurde vor Konzertbeginn erfolgreich auf den äußeren Rängen geprobt (im Kreisrund stand man ja eh). Zugegeben, die Abteilung Fuss- und Armkranker (letztere weiblich, ... wir waren ein genial kaputtes racing Team!) riss ein Loch in die noch zarte Choreographie, aber es war schon bombige Stimmung.

Als es dann endlich losging (ok, zugegeben, so lange mussten wir gar nicht warten ;-) spürte ich sofort die Bassdrum im Zwerchfell (selbst Sheila E. hätte Frau R. Rep Anerkennung gezollt, aber Hallo hatte die einen Wumm drauf!) und spätestens beim dritten Akkord (Farin soll sogar ein Lied mit insgesamt 14 Akkorden haben!?) ergab auch die Ausgabe von Ohrstöpseln am Zelteingang Sinn. Ich habe sie nicht benutzt. WAS ??? ... HÄ ??? Auch heute am Spätnachmittag hat das Zentrum für Akustik auf meiner Großhirnrinde links hinten rechts Koordinationsschwierigkeiten mit der adäquaten Lautstärkeregelung meiner Sprachausgabe, insbesondere in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Aber das legt sich.

Tolle Songs, wahnsinn's Stimmung, heiße Atmo, sogar der Zelthimmel hat geweint (oder war es nur der kondensierte Schweiß, der vom Zeltdach tropfte?) - Alles in allem war es ein geiler Abend. Selbst der anschließende und beim ZMF als obligatorisches Rahmenprogramm stattfindende Regen konnte niemandem den Spass verderben. Ok, die im kleinen Zelt ausgebrochene Karaoke-Seuche hat es versucht, aber das war uns so phänomenal egal.

Herr Urlaub, es war mir eine Ehre Sie live erleben zu dürfen, gerne wieder ... und grüßen Sie den Kollegen vom Management. Aber eine Frage habe ich noch, für was war der dritte Stöpsel in der Hörschutz-Einwegverpackung?