endlich Aschermittwoch

Ich hasse Fasching. Alaaf, Helau und sonstige karnevalistischen Brunftschreie sind mir ein Graus. Da wird geschunkelt bis das Dekoltee verrutscht, geschminkt bis die Akne Erntedankfest feiert und gesoffen bis der Nachbar einem über die Strasse helfen muss. Ach wat is dat nit alles luschtig. Ne, ehrlich...., geh' fort!

Zugegeben, dieses Jahr erfuhr ich, dass hier und da auch ein paar Freundinnen und Freunde von mir in den närrischen Frohsinn einstimmten und mitfeierten. Zuerst fehlte mir komplett der Glauben. Aber es war wirklich wahr. Ok, sind immer noch meine Freunde, aber Karneval finde ich trotzdem scheisse. Diese verklemmte Ausgelassenheit hat was von großraumbüromäßiger Geburtstagsfeier für Fräulein Schmidt aus der Buchhaltung. Da darf man dann mal auf den Putz hauen, da fallen dann so supergrausame Sprüche wie: "Spass muss sein!" oder "heute lasse wir mal ne neune gerade sein." - Oh, ... Hard Days.

Ich saß am Rosenmontag in der bereits beschriebenen Stammkneipe. Kein einziger Jecke war da und ein Narhalla-Marsch wurde hier auch nicht geblasen, das war sehr wichtig. Aber irgendwie war auch sonst kaum jemand da, weder an meinem Tisch, noch so allgemein kneipentechnisch betrachtet. Ich erfuhr dann tags drauf, dass da doch einige zum Rosenmontagsumzug gegangen und dann in einer anderen Kneipe komplett versumpft sind.

Ja, es gibt Tage, da könnte man den Glauben wirklich verlieren. Aber ich bin tapfer und außerdem ist heute Aschermittwoch, ... endlich!