(wie der Franzose sicher nie sagen würde)
Wenn einer eine Reise tut, hat er viel zu erzählen und weiß meist nicht wo anfangen. Und während man so ins Schwafeln kommt (ja, das kann ich gut, habe ich ja auch 8 Semester gelernt!), fällt einem auch noch auf, dass von den besten Erlebnissen sowieso keine Fotos existieren. Aber vermutlich muss das so sein.
Von Bormes les Mimosas nach Ramatuelle sowie über Le Grau du Roi nach Cassis reiste ich quer durch Südfrankreich.
Klar, von den kleinen Gassen in Ramatuelle, dem schnuckeligen Markt und der französischen Staatsgewalt habe ich bunte Fotos (alle diese Fotos sind übrigens anklick- und dann in groß guckbar!), nicht aber von der atemberaubenden Playbackshow der campingeigenen Animateure KON-TIKI bei ihrer Präsentation von "YMCA" ;-) , mein naives Standhalten gegen 2m hohe Wellen (ja, die Füße sind fast wieder verheilt) oder von der weltbesten Môme Concierge von Les Cigales (insbesondere Letztere würde eine sehr schönes Foto abgeben... oh ja!).
Dieser Herr war sehr freundlich und auch ziemlich überrascht, dass man ihn fotografieren wolle. Als ein Markthändler 5 sec. vor dieser Aufnahme vorbeikam, schien er dies auch stolz zu erzählen; zumindest die Gesten der beiden befreundeten Ramatuelle'ianer schien mir darauf hinzudeuten, denn der französischen Sprache bin ich nur sehr rudimentär mächtig. Ich beherrsche gerade mal die Basics: "wii Madammm, dö Croisso sil wu plä. - mersi bokuh!" Aber glücklicherweise verfügen alle französischen Kassen über eine Bon-Ausgabe, so das dem schwerfälligen Touri der zu zahlende Betrag schriftlich vor die Nase gehalten werden kann, ...coole Sache, so ein Bon!
Nach diesem Urlaub weiß ich nun auch, wo Tarzan wohnt. Und jetzt kommt der absolute Hammer: Tarzan ist ne Frau! JAAA!!!! ECHT! Ich konnte es zuerst auch nicht glauben, einer unserer letzten Helden ..... ist 'ne Frau, ... das ist hart.
Naja, lieber schnell weiter im Text: St. Tropez hat fast unbemerkt auch einen eigenen Strand. Aber ich glaube, so richtig beliebt ist der nicht. Vielleicht zu klein. Vielleicht auch zu nah an der Innenstadt, zu uncool, um sich mit Badehose zu zeigen. Außerdem können da keine Jachten anlegen um sich bestaunen zu lassen, die kamen dann alle zu uns zum Plage de Pampelonne. - Ich bin hier auf diesem Foto übrigens nicht zu sehen! -
Marseille ist riesig, in jeder Hinsicht. Ein Moloch von Stadt, es wohnen tolle Frauen dort ;-) und Notre Dame de la Garde kennt ja eh jeder. Am spannendsten war jedoch zu beobachten, dass bei einem mördermäßigen Gewitter (dasselbe, was zeitgleich weiter westlich in Nîmes die auch in Deutschland medial gemeldeten Evakuierungen notwendig machte) alle Einheimischen gelassen in irgendeiner Passage oder unter einem Ladeneingang stehen blieben und nur die Touristen Regenmäntel und Schirmchen mit sich trugen. Ja, auch ich war klar identifizierbar, ABER ohne Schirm, ... dafür mit viel Charme ;-).
Mein Glück fand ich in Cassis. Hier war einfach Frieden. Ok, hier wurde mir auch mein Ladegerät für meinen Fotoapparat geklaut, und mein Auto fing stöhnend an zu rauchen und zu stinken, weil ich es mit drei Polen, deren und meinem Gepäck über eine kleine Passstrasse trieb (die Polen und der Diebstahl haben übrigens NICHTS miteinander zu tun!!!); aber selbst an solchen Orten muss es böse Jungs (HAAALLO, ich meine den Dieb, nicht die Polen, ... merde!) geben, denn sonst würde was nicht stimmen. Polnisch kann ich übrigens auch nicht, aber sie dafür genauso schlecht wie ich english, ...klappte perfekt! Dem Langfinger empfehle ich, aus dem Ladegerät einen Kerzenständer oder ähnliches zu basteln, denn diese speziellen Akkus wird er oder seine potentiellen Abnehmer niemals erkennen, geschweige denn nutzen können. Werde glücklich damit (das meine ich im Ernst! :-)).
Cassis hat neben der Môme Concierge auch andere Belle-vue's zu bieten, allesamt faszinierende Naturschönheiten, dass es einem den Atem verschlägt. Die Calanques werden teilweise als natürlicher Hafen genutzt und Port Miou bei Cassis ist einer davon. Ok, ich besitze jetzt kein Segelschiff, aber ich habe welche fotografiert.... guck'! Klasse fand ich auch, dass auf einem Pfad über die Klippen alles sehr ausführlich in französischer Sprache beschrieben wurde, alles auf malerisch gestalteten Fliesen. Wenn also jemand das hier liest und parlez vous français? mit ja beantworten kann, dann klicke doch mal hier und anschließend hier. Würde mich freuen!
Und das ist sie, die Stadt des Friedens, der Schönheit(en) und des Glücks. Also diese Aufnahme rechts habe ich von dem Fels, den man ein Bild weiter unten sieht, fotografiert. Das sind knapp 350 Meter hoch und wer mich nur ein klitzekleines bisschen kennt und sieht, dass das Foto ganz vorne an der Felskante gemacht wurde, der weiß..... JA, GENAU! -
Neben den beiden Buchten sicht man im Hintergrund den Hafen und ein Teil des Strandes, an dem es mich im Meeresrauschen so total zerbretzelt hat. Hinter dem linken Berg ist (Autofahrzeit 15 Minuten) Marseille. So, das war es jetzt aber mit der Geografiestunde; in Erdkunde hat ja eh noch nie jemand aufgepasst.
"Uiiih, ce tres vite!", sagte ich staunend zu dem gallischen Angler, der nur gaaanz cool en français antwortete: "ah vie, ce la mer du sud... ce..." mehr habe ich nicht verstanden, ich glaube, der hatte irgendeinen Akzent drauf. Jedenfalls zog es fast unmittelbar nach dem Auswerfen der Angel sehr heftig an der Schnur. Er kämpfte gelassen, aber auch stolz mit seiner Rute und ich, sein Angelkumpel und ihre Frauen, die sich alle neben mich setzen (ich wollte hier im Abendlicht Cap Canaille fotogafieren) sahen gespannt zu. Irgendwie schien es nicht so zu funktionieren, wie gewünscht, plötzlich zog er die Schnur ein, ohne Köder, Blinker und Fisch. Also ich bei seinem 2. Versuch mit neuer Leine und Kram wissen wollte, wer denn von beiden die Schnur kappte, er oder der Fisch, schien mir der Dialekt noch extremer, ich verstand jetzt garnichts mehr. Aber mein Foto von einer der steilsten Meeresküsten Europas habe ich bekommen.
Arschcool waren auch die Rettungsschwimmer von Cassis, Baywatch ist dagegen pillepalle. In ihren roten Shirts und Shorts sahen sie aus wie schwimmende Feuerwehrleute. Und wenn sich einer in die Fluten stürzte (das dann auch mal gerne, nur um die Meerestemperatur zu messen und an das weisse Brett zu schreiben), dann gafften alle,... ne so stimmt das nicht: dann stierten alle femmes fatale sur la plage dem choreografisch einstudiert wirkendem Muskelspiel des Helden beim Spurt in die Fluten hinterher. Also ich glaube, ich gehe jetzt auch öfters mal im Hallenbad n' bisschen schwimmen. -
Abends wird am Strand alles hochgeklappt, und die meist französischen Tagestouristen sind dann auch alle wieder weg. Keine Hektik, keine marktschreierischen Anmachtypen,...
Arschcool waren auch die Rettungsschwimmer von Cassis, Baywatch ist dagegen pillepalle. In ihren roten Shirts und Shorts sahen sie aus wie schwimmende Feuerwehrleute. Und wenn sich einer in die Fluten stürzte (das dann auch mal gerne, nur um die Meerestemperatur zu messen und an das weisse Brett zu schreiben), dann gafften alle,... ne so stimmt das nicht: dann stierten alle femmes fatale sur la plage dem choreografisch einstudiert wirkendem Muskelspiel des Helden beim Spurt in die Fluten hinterher. Also ich glaube, ich gehe jetzt auch öfters mal im Hallenbad n' bisschen schwimmen. -
Abends wird am Strand alles hochgeklappt, und die meist französischen Tagestouristen sind dann auch alle wieder weg. Keine Hektik, keine marktschreierischen Anmachtypen,...
Cassis ist eine Reise wert, vielleicht auch mehr! Ich habe mich einfach in diesen Ort verliebt, aber ich werde niiiiiiiiiiiiieeeemals auf meinem Auto einen Aufkleber babben mit "I Cassis".
Ach ja, ganz besonders kann ich am Hafen Nem du Crevette vom Vietnamesen am Quai St. Pierre empfehlen, ...damit abends am Strand sitzen... unbeschreiblich!
Aber bei Nino ist es auch superlecker und... ach, ich hör' jetzt echt auf, ...
Update Juli 2009: Nun gibt es sogar schon Streetview Bilder des Campingplatzes in Cassis.
Da bin ich doch sehr zwiegespalten, naja, schau'n wir mal.