Gestern war ich mal wieder mit Mario Adorf Junior* auf einer stadtbekannten Joggingstrecke im Freiburger Umland unterwegs. Da fangen dann Frauen sehr häufig an zu stieren. Man ist (in diesem Fall ich) geneigt, dem weiblichen Publikum mit der Bemerkung hinterherzukreischen, dass man selbst nicht aus Luft bestehe, auch wenn dies, wenn ich mir es jetzt so recht überlegen, in Umdrehung ein guter Spruch wäre, insbesondere bei laufschuhbereiften, nach Sauerstoff japsenden Jogging-Blondinen.
So drehe ich immer Sonntags meine durchaus gemächlichen Walkingkreise in Begleitung eines italienischem Designerstücks** und: lausche. Denn oft, leider nicht immer, gibt es wochenendliche Predigten, die ich einfach mag! So höre ich Don Camillo und manchmal auch M&M von Assisi, das hängt vielleicht auch davon ab, wieviel Verkehr auf dem Highwalk herrscht, denn man muss ja schon gucken, wo man hinläuft. Baywatchvorspann-ähnliche Vergnügen gibt es aber nicht. Die gemeine Joggerin ist nähmlich drahtig und fest verzurrt oder sie zwingt sich, weil für nötig befunden, unter Selbstandrohung von diesmal aber wirklich konsequenten Reiswaffelwochen, hier einige Runden zu drehen; auch kein schöner Anblick.
Und Topmodelle sind bebodyguard. Meist von trophäensammlenden GTI-Fahrern flankiert, scannen eben diese Zuchtbullen jeden Blick von Dir in Richtung Dame ab, inklusive der unausgesprochenen Drohung, welche zart durch die verspiegelte Sonnenbrille schimmert, bei unangemessenem Guckverhalten Dir sofort eine aufs Maul zu geben. Da macht Glotzen doch echt keinen Spass mehr.
Und so kann ich dann doch wieder zuhören, wenn es in der Predigt heisst: auf Pik 8 folgt immer Herz As, wenn man ein FullHouse hat, ... naja, oder so ähnlich.
*ein Freund, der wirklich Ähnlichkeit hat
** eben genau jeder