Ich war im Fernsehen. Ok, kein großer Sender sondern nur Hamburg TV. Die Airline EasyJet landete wohl zum ersten Mal in Hamburg und als ich mal wieder zappte (äh..., wie schreibt man das?) sah ich in der Glotze meinen Flieger landen. Das erklärte mir auch das Willkommensgebäck am Terminal 1, denn mit einem Riesenkeks wurde ich noch nie am Flughafen empfangen.
Daneben begrüßte mich auch sehr schnell der Regen. Nicht viel, aber oft. Und wenn man schon mal nass ist, dann kann man auch gleich ins Schwimmbad. So waren wir (zwei Männer) am Candlelightabend in einem sehr schönen, alten Schwimmbad das romantisch mit Kerzenlicht erhellt und mit Klassik beschallt wurde. Außer im kühlen Außenbecken und im Wellenbad wurde überall wie wild geknutscht. Nur wir beide waren gleichgeschlechtlich unterwegs, wodurch man uns schnell ans andere Ufer abschob. Als ich dann noch von meinem Gastgeber auf zwei Schwimmnudeln sanft durchs lauwarme Wasser gezogen wurde, war's natürlich für alle auch amtlich besiegelt, uns aber egal.
Und was hat das mit dem Notalarm zu tun? Ok, ich hätte auch gerne am Beckenrand auf Blubberblasen gelegen und mich der romantischen Zweisamkeit hingegeben, aber das rechtfertigt es noch nicht [leider], das ganze Schwimmbad taghell zu erleuchten und die Sirenen zu starten. So plätscherten wir einfach so rum und wollten uns, als es langsam gegen Ende ging, noch im kalten Tauchbecken erfrischen. Auf dem gekachelten Weg dorthin wurden bereits die meisten Kerzen inklusive Ständer abgebaut und zurück blieb auf dem nassen Boden nur eine Art durchsichtige Frischhaltefolie. Darauf kam ich slapstickverdächtig ins Rutschen und fuchtelte wie bekloppt mit den Armen in der Luft um irgendwo Halt zu bekommen. Ich stieß gegen eine Säule, kam glücklicherweise wieder zum Stehen und lief verdattert und erleichtert weiter zum zentral gelegenen Tauchbecken. Da fiel mir auf, dass es plötzlich doch extrem hell ist und ein ziemlich penetranter Ton anscheinend das Ende des Badeabends einläutete. Erst beim Auftauchen stellte ich fest, dass die gesamte Belegschaft sehr hektisch durch die jugendstil'sche Badeanstalt eilte, anscheinend auf der Suche nach einem zu Rettenden. Nachdem eine Bademeisterin exakt auf meine Säule, die mich vor dem Sturz bewahrte, zeigte und selbst ich ohne Brille dort einen dann doch sehr großen roten Knopf erkennen konnte, ging ich auf sie zu und erklärte ihr, dass vermutlich ich an dieser Alarmklingel Halt fand und sie damit auslöste. Die Antwort war (mittlerweile gewohnt) hamburgerisch freundlich: "Ja sehr gut! Da haben Sie gleich beim Fallen den richtigen Knopf gedrückt." Sie vergewisserte sich, dass es mir körperlich auch gut gehe und wünschte mir noch einen schönen Abend. Ja, die Hamburgerinnen und Hamburger sind freundlich, das fand ich sehr angenehm, auch wenn es mich zunächst überraschte, da ich sowas aus südlicheren Gefilden dieser Republik nicht unbedingt gewohnt bin.
Ein paar Tage später waren wir nachmittags erneut in den Thermen des Holthusenbads. Da fand dann Schwangerschaftsgymnastikschwimmen statt. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte und kein Grund für den Notalarm.